Zu wenig Wissen über psychische Gesundheit

Eine aktuelle Studie der Technischen Universität München und des Instituts für Digitale Gesundheit (IDG) stellt wenig Kompetenz in der Allgemeinbevölkerung zur psychischen Gesundheit fest.

Fast 9 von 10 Personen in Deutschland zeigen in einer repräsentativen Befragung eine geringe psychische Gesundheitskompetenz auf. Auch bei den Auszubildenden sind es knapp 8 von 10 Personen. Die geringe psychische Gesundheitskompetenz zeigt sich insbesondere dabei, dass nicht bekannt ist, wann professionelle Hilfe notwendig ist, wie Unterstützungsangebote gefunden werden können oder ob Informationen über psychische Gesundheit glaubwürdig und unabhängig von kommerziellen Interessen sind. Auszubildenden fällt es laut der Studie besonders schwer, Informationen anzuwenden und auf ihre psychische Gesundheit im Alltag zu achten.

Dabei zeigte sich auch, dass diejenigen, die eine höhere Kompetenz zur psychischen Gesundheit aufwiesen, weniger zur Stigmatisierung von psychisch erkrankten Menschen neigen, sich wohler fühlen und eher dazu bereit sind, bei psychischen Gesundheitsproblemen professionelle Unterstützung zu suchen. Positiv zu berichten ist, dass etwa 8 von 10 Personen eine hohe Bereitschaft zeigen, bei eigenen psychischen Gesundheitsproblemen professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Mit Blick auf Wissen, Einstellungen und Haltungen zu psychischer Gesundheit zeigte sich ein positiver Effekt, wenn Menschen eine Person (die eigene Person eingeschlossen) kennen, die psychisch erkrankt ist. Dies betraf einen Großteil der Befragten: Etwa 7 von 10 Personen bestätigten jemanden zu kennen. Psychische Erkrankungen sind daher Teil der Lebensrealität einer deutlichen Mehrheit in Deutschland.

Seitens der Wissenschaftler*innen werden angesichts der Ergebnisse verschiedene Möglichkeiten für Interventionen aufgeführt, u. a.:

  • psychische Gesundheitskompetenz schulen,
  • Transparenz und Verlässlichkeit von Informationen zur psychischen Gesundheit verbessern,
  • Wissen über Krankheiten, das Hilfesystem, Anlaufstellen für Hilfe vermitteln,
  • Stigmatisierenden Einstellungen gegenüber (Menschen mit) psychischen Erkrankungen und der Hilfesuche abbauen.

Die BEMpsy Plattform bietet Ihnen kostenfrei zugängig verlässliche Informationen zu psychischen Krankheiten, Anlaufstellen und Hilfen, eine umfangreiche und erprobte Anti-Stigma-Kampagne sowie echte Erfahrungsberichte von Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Quellen: Psychische Gesundheit: Meiste Deutsche wissen zu wenig darüber | Apotheken Umschau

Psychische Gesundheitskompetenz Deutschland